Fürth, 18.11.2018
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Mitglieder des Stadtrats,
sehr geehrte Verantwortliche in der Verwaltung der Stadt Fürth,
beim Festival „Fürth im Übermorgen“ im Juli 2018 wurden mehr als
800 Wünsche zu sozialen, ökologischen und nachhaltigen Verbesserungen
formuliert. Bei der Präsentation dieser Wünsche regte der
Oberbürgermeister an, diese mit einem Objekt zu konkretisieren, das die
Stadt bereits besitzt. Bald entscheidet der Stadtrat über die weitere
Nutzung der Alten Feuerwache. Bisher liegen dazu Vorschläge
verschiedener
Referate vor.
Um die Vorschläge der
Festival-Besucher und die Anliegen bisher ungehörter Bürger zu
berücksichtigen, haben sich am 14.11.2018 ca. 50 Fürther aller
Altersgruppen getroffen, die in diversen Vereinen und Initiativen
mit viel Engagement daran arbeiten, in Fürth die altersmäßige, soziale
und interkulturelle Integration zu fördern und Voraussetzungen für mehr
Innovation, Kreativität und Nachhaltigkeit zu schaffen. Allen gemeinsam
ist, dass sie geeignete Räumlichkeiten brauchen, um einfacher, besser
und in vielen Fällen auch überhaupt erst tätig werden zu können. Eine
räumliche Vernetzung dieser Aktivitäten würde zudem erhebliche Synergien
entstehen lassen, die dringend genutzt werden müssen, um Fürth auf die
erforderlichen Anpassungen bzgl. Klima und Mobilität vorbereiten und der
Erosion der Stadtgesellschaft entgegenwirken zu können.
Die
Bandbreite der Raumnutzungsideen reicht dabei von Beratungs-,
Schulungs-, Versammlungs-, Veranstaltungs- und Galerieräumen über Probe-
und Aufführungsmöglichkeiten für Artistik, Musik und Theater sowie
Lager-, Präsentations- und Distributionsmöglichkeiten für mehr
Nachhaltigkeit bei
Lebensmitteln und technischen Geräten,
Buchbinderei-, Fahrrad-, Holz-, Metall- und Textilwerkstätten bis zu
Arbeitsmöglichkeiten für die Bildende Kunst. Alle Fürther Bürger könnten
zudem von der „Essbaren Stadt“ im Umfeld des Gebäudes sowie von einem
Café und einem Lastenrad-Verleih profitieren.
Beispiele ähnlicher
Bürgerzentren (http://www.soziokultur.de/bsz/node/112 darunter auch das
einer ehemaligen Feuerwache) belegen den positiven Effekt solchen
städtischen Engagements für die gelebte Demokratie, die Nachhaltigkeit,
sowie die soziale Teilhabe breiter Bevölkerungsgruppen.
Gerne
greifen wir daher die Idee des Oberbürgermeisters auf, die Alte
Feuerwache dafür zu nutzen, da sie zentral liegt, der Stadt Fürth
bereits gehört und zeitnah und mit wenig Aufwand genutzt werden kann.
Diese
Erprobung des Konzepts kann dann die Basis für eine fundierte
Entscheidung über die endgültige Nutzung liefern, die natürlich auch die
dauerhafte Fortsetzung der „Zwischennutzung“ sein kann. Dabei könnte
die
Stadt Fürth auf Fördermittel aus verschiedenen Programmen
zurückgreifen (z.B. Europäischer Sozialfonds, Lotterien,
„Mehrgenerationenhaus“, „Soziale Stadt“).
Die anwesenden Initiativen
und Personen haben daher vereinbart, unter dem Arbeitstitel „Fürth-Ort“
die bisher bekannten Raumbedürfnisse zu erfassen und den
gesellschaftlichen Nutzen bei vernetzter Realisierung zu dokumentieren.
Die Ergebnisse werden für die Beratungen der Stadt und den öffentlichen
Diskurs zur Verfügung gestellt werden.
Wir würden uns sehr wünschen,
im Sinne der gelebten Demokratie als aktive Bürger, Initiativen und
Vereine an der Entscheidungsfindung beteiligt zu werden und freuen uns
auf Ihre Rückmeldung und auf eine
gewinnbringende Zusammenarbeit im
Interesse einer lebendigen Zivilgesellschaft ADFC Fürth, Bluepingu e.V.,
Büro für Kunst, Die Grünen, Essbare Stadt, Freie Theaterszene Fürth,
FürthWiki e.V., Kulturring C, Lebensmittelretter, Metropolmusik e.V.,
mobile Fahrrad-Werkstatt,
Nimm & Gib, RepairCafé, RepairCafé
digital, Solawi Dollinger, Sozialforum, VCD e.V., Verdi Fürth, Wir sind
Fürth e.V., Wohnberatung des FZF, Szene Fürth e.V. sowie weitere
Initiativen und Einzelpersonen